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Einführung

Grundlagen

BPM (Business Process Management) beschäftigt sich mit der Identifikation, Gestaltung, Dokumentation, Implementierung, Steuerung und Verbesserung von Geschäftsprozessen. Für die grafische Abbildung der Geschäftsprozesse stehen diverse Notationen zur Verfügung. Derzeit weit verbreitet und akzeptiert ist die BPMN (Business Process Model and Notation), die auch CURSOR-BPM in der Version 2.0 nutzt. CURSOR-BPM bietet zur grafischen Abbildung zwei Prozessmodelle an, nämlich das fachliche und das technische Modell. Das fachliche Modell dient dem Fachanwender zur Dokumentation und Prozessbeschreibung und als Vorlage für die technische Umsetzung durch die IT. Die für die Automatisierung nötigen Definitionen nimmt die IT im technischen Modell vor. Beide Modelle sprechen mit BPMN also dieselbe Sprache und tragen dennoch den unterschiedlichen Sprachen und Anforderungen von Fachanwender und IT Rechnung. So wird der Prozess für beide Seiten leichter verständlich und die Kommunikation vereinfacht sich. 

Ziel der im CRM-System eingebetteten BPM-Engine ist es, alle das CRM betreffenden Geschäftsprozesse einheitlich abbilden zu können. Die Einbindung von Drittsystemen (ERP, DMS etc.) kann modelliert und über geeignete Schnittstellen realisiert werden. Der Anwender wird in seiner Arbeit geführt und unterstützt und muss nicht jede Arbeitsanweisung oder jeden Arbeitsablauf in der Prozessdokumentation des Unternehmens nachschlagen. Zusätzlich ist die Geschäftsleitung in der Lage, diese Prozesse strategisch zu überwachen, wohingegen der BPM-Administrator das operative Prozessmanagement übernimmt. Der BPM-Analyst oder Administrator kann Prozesse prüfen und optimieren im Sinne eines professionellen KVP (Kontinuierlichen Verbesserungs-Prozess).

Prozesse und Container für die Verwaltung der Prozessmodelle, Daten und externen Ressourcen.

Der Begriff "Prozess" hat verschiedene Bedeutungen. Bitte beachten Sie die erweiterte Bedeutung für die Verwaltung in CURSOR-BPM. Hier ist ein "Prozess" nicht gleichzusetzen mit der Prozess-Definition als BPMN-Modell. Vielmehr ist der Prozess hier ein Container, der die Datendefinition, die verschiedenen BPMN-Modelle und die Verknüpfung zu externen Ressourcen enthält.

BPMN

BPMN steht für Business Process Model and Notation.

BPMN ist eine standardisierte Beschreibungssprache von Prozessen, die sowohl die Notation (Symbole) als auch die Syntax (XML) definiert. Ein Prozess kann daher in diesem Format zwischen unterschiedlichen Systemen ausgetauscht werden. Dies gilt insbesondere für das fachliche Modell. Im technischen Modell sind spezielle Erweiterungen enthalten, die das Vorhandensein des CRMs für die Ausführbarkeit voraussetzen. BPMN kennt im Wesentlichen Ereignisse, Aktionen, Verzweigungen und Sequenzfluss als Elemente zur Ablaufsteuerung.

Die Palette der Elemente der CURSOR-BPM enthält folgende Elemente:

Gruppe

Symbol

Name

Beschreibung

Ereignisse

(Event)

Neutrales Start-Ereignis

Das neutrale Start-Ereignis löst einen Prozess aus. Es besitzt kein festgelegtes Verhalten wie das Auslösen erfolgt. Dies kann in der Beschreibung des Elementes hinterlegt werden.


Bedingungsabhängiges Start-Ereignis

Der Start des Prozesses ist an eine Bedingung geknüpft. Ist die Bedingung erfüllt, startet der Prozess.


Mehrfaches Start-Ereignis

Der Prozess reagiert auf alle (nicht manuellen) Start-Ereignisse, sobald die Bedingung erfüllt ist.


Eingehendes Nachrichten- Zwischenereignis

Das Zwischenereignis unterbricht den Prozess und wartet auf das Eintreffen einer Nachricht, wie z.B. eine Mail.


Ausgehendes Nachrichten- Zwischenereignis

Mit dem Zwischenereignis werden Nachrichten an das CRM-System versendet: diese werden in Form von Aktionstypen ausgeführt.


Zeitliches Zwischenereignis

Der Prozess wartet eine vorgegebene Zeitdauer, um den Prozess fortzusetzen und/oder eine Benutzeraktion zu unterbrechen.


Transaktionsunterbrechendes Zwischenereignis

Durch das Zwischenereignis wird die Prozessausführung unterbrochen und asynchron in einer neuen Transaktion fortgesetzt.


Neutrales Ende-Ereignis

Dieses Ende-Ereignis symbolisiert das Prozessende. Es beinhaltet keine Resultate oder Folgeprozesse.


Abbrechendes Ende-Ereignis

Dieses Ende-Ereignis symbolisiert den Prozessabbruch. Es beinhaltet keine Resultate oder Folgeprozesse.


Nachrichten-Ende-Ereignis

Mit dem Prozessende werden Nachrichten an das CRM-System versendet: diese werden in Form von Aktionstypen ausgeführt.

Aktionen

(Task)

Aktion

Eine Aktion stellt eine Einheit dar, die an dieser Stelle zu bearbeiten ist. Die neutrale Aktion kann für beliebige Aktionen verwendet werden. Eine Detaillierung erfolgt über die Beschreibung des Elements.


Benutzeraktion

Eine Benutzeraktion erfordert die Interaktion des Anwenders mit dem Prozess.


Skriptaktion

Führt Logiken im Prozess als Skriptaktion aus.


Massendatenaktion

Aktion zur Verarbeitung von Massendaten in Skript-Logik, Serienbriefen oder Serienmails.


Teilprozess

Der Teilprozess ist ein eigenständiger Prozess, in den Teilaufgaben ausgelagert werden können. Ein Teilprozess ist nur aus einem anderen Prozess aufrufbar.

Verzweigungen

(Gateway)

Exklusive Verzweigung

Eine Verzweigung kontrolliert den Sequenzfluss und damit den Prozessablauf. Verzweigungen werden zur Aufteilung und Zusammenführung von Sequenzflüssen verwendet.


Ereignis-basierte Verzweigung

Der Sequenzfluss folgt dem zuerst eintretenden Zwischenereignis.

Sequenzfluss

(Flow)

Sequenzfluss

Der Sequenzfluss visualisiert den Prozessablauf. Über ihn erfolgt auch die Darstellung alternativer Prozessabläufe. In den Sequenzflüssen werden die Bedingungen beschrieben, die für den jeweiligen Fluss gelten.


Standardfluss

Der Standardfluss entspricht dem Standard-Prozessablauf. Dieser Sequenzfluss wird befolgt, sofern keine andere Sequenzfluss-Bedingung erfüllt ist.

Schwimmbahnen

(Swimlanes)

Pools

Pools dienen der Abgrenzung von Prozessbeteiligten. Sie repräsentieren in der Regel eine Organisation.


Lanes

Lanes unterteilen Pools und ermöglichen die Strukturierung der Organisationen, des Prozesses bzw. der Systeme.

Phasen

Phasen

Phasen dienen der zeitlichen und informatorischen Strukturierung von Prozessen. Sie sind nicht Bestandteil des BPMN-Standards, sondern stellen eine CURSOR-spezifische Erweiterung dar. Sie dienen dazu, den Anwender bei der Prozessausführung im CRM über den Vorgang  zu informieren. Der Prozess durchläuft meist unterschiedliche Phasen. Ein CRM-Anwender wird nicht mit dem BPMN-Modell konfrontiert, sondern bekommt eine einfache Visualisierung des Prozess-Fortschritts anhand der aktuellen Phase der jeweiligen Prozessinstanz. Daher sollte jede Prozess-Phase eindeutig und verständlich benannt sein. Der Titel sollte kurz und prägnant gewählt sein, da die spätere Darstellung auf eine einheitliche Größe (einzeilig) begrenzt ist. Die Dokumentation der Phase wird dem Anwender später als Hilfetext angezeigt.

Prozess-Engine Activiti

Zur Modellierung und Ausführung von mittels BPMN definierten Prozessen wird eine technische Plattform benötigt, eine Prozess-Engine.

Im CURSOR-BPM kommt als Prozess-Engine Activiti zum Einsatz. Dies ist ein Workflow und Business Process Management (BPM) Plattform. Sie ist auf Geschäftsprozesse ausgerichtet. Das Herzstück ist eine sehr performante und stabile 'BPMN 2 Process Engine' für Java. Es ist eine Open-Source-Anwendung unter der Apache-Lizenz. Activiti läuft in jeder Java-Anwendung auf einem Server, in einem Cluster oder in der Cloud. Activiti ist leichtgewichtig, bietet für den Zugriff verschiedene Services an:

  • Identity-Service: Benutzer- und Gruppen-Verwaltung

  • Repository-Service: Zugriff auf veröffentliche Prozesse

  • Runtime-Service: Zugriff auf laufende Prozess-Instanzen

  • Task-Service: Verwaltung von Benutzer-Aktionen

  • History-Service: Protokollierung und Auswertung von Prozess-Daten

Anzeige der Serverdaten

Analog zu Anzeigen in der Titelleiste vom CRM werden in der Titelleiste vom BPM der jeweilige Servername und Port angezeigt, z. B. CURSOR-BPM (Produktivsystem:18443). Wenn Sie mit unterschiedlichen Systemen arbeiten (Produktiv-, Test- oder Konsolidierungsversion), erleichtert Ihnen die Anzeige jetzt die Identifikation der jeweiligen Anwendung.

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